»O Freunde, nicht diese Töne! Sondern lasst uns angenehmere anstimmen und freudenvollere!« Mit dieser simplen Aufforderung leitet Ludwig van Beethoven die Freudenhymne in seiner 9. Symphonie ein. Kurz davor erklingt eine bedrohlich-dissonante Chaosmusik, die der Bassist mit seinem kurzen Rezitativ gebieterisch zurückweist. Was für ein genialer Kniff, den Beethoven hier anwendet, um den Eintritt von Singstimmen schlüssig zu begründen, um die Überleitung von einem rein instrumentalen Teil zu einem Chorfinale zu gestalten. Und welche Bedeutung liegt in diesem kurzen Übergang: Hier sprengt Beethoven die Grenzen der Symphonik, hier steigert sich die Freudenmelodie zu einer gesungenen Feier der Menschlichkeit. In unseren diesjährigen Aufführungen der 9. Symphonie übernimmt Bassbariton Florian Boesch diese wichtige Aufgabe und bereitet damit den Boden für seine Solistenkolleg*innen Christina Landshamer, Marianne Beate Kielland und Sebastian Kohlhepp sowie für den Philharmonischen Chor. PABLO-HERAS CASADO, seit Jahren gern gesehener Gastdirigent bei den Münchner Philharmonikern, übernimmt die Leitung der traditionellen Silvesterkonzerte.
Konzertdauer: ca. 1 ¼ Stunden, keine Pause
