Eine lange Leidensgeschichte ging der Veröffentlichung der ersten beiden Streichquartette von Johannes Brahms voraus. Bevor er die beiden Werke als Opus 51 in sein Werkverzeichnis eintrug, hatte er mehr als 20 Quartette komponiert. Keines davon hielt dem kritischen Blick des Komponisten stand – »das Zeug«, wie Brahms etwas despektierlich seine Quartettversuche nannte, landete schließlich im Feuer. 17 Jahre später glaubte Brahms, sein kompositorisches Schaffen mit dem G-Dur-Quintett abgeschlossen zu haben. Seinem Verleger Simrock schrieb der 57-Jährige, er solle sich von seiner Musik verabschieden, es sei für ihn Zeit zu gehen. Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass das Streichquintett geradezu optimistisch und freundlich daherkommt. Zum Glück war das Opus 111 doch noch nicht Brahms’ Schlussakkord, es sollten noch einige weitere Werke folgen. Ein kammermusikalischer Beitrag zum großen Brahms-Zyklus der Münchner Philharmoniker.
Konzertdauer: ca. 1 ¾ Stunden