Das Streichquartett A-Dur op. 2 ist das Werk des 16-jährigen Richard Strauss’, der seine Meister studiert hat. Vater Strauss achtete peinlichst darauf, dass sein hochbegabter Sohn nur mit Werken der von ihm gebilligten Komponisten in Berührung kam. Und so steht das frühe Streichquartett mit beiden Beinen fest in der Tradition der Wiener Klassiker. Weniger ernst ging es im Geselligkeitsverein »Harbni« zu, dem alle Strauss-Familienmitglieder angehörten. »Harbni« bedeutet so viel wie »niemals böse«, was Strauss dazu inspirierte, ein scherzhaftes Variationswerk über das Lied »Das Dirndl is harb auf mi« zu komponieren. Volksmusikforscher horchten auf und stellten fest: Das angebliche Volkslied stammt wohl von Strauss selbst. Den frühen Strauss-Werken stehen zwei Uraufführungen von Dijana Bošković gegenüber. Die gebürtige Jugoslawin schöpft in beiden Auftragswerken aus dem traditionsreichen Fundus der Balkan-Volksmusik und überführt sie in neue Klangwelten.