Seine Versuche als Komponist waren kläglich und doch gilt er als einer der wichtigsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte: Sergej Diaghilew. Als Chef der legendären »Ballets russes« verstand er es wie kein anderer, die Besten aller Kunstsparten für seine Projekte zusammenzuführen. Wer weiß, wie die Karriere eines Igor Strawinsky verlaufen wäre, hätte nicht Diaghilew den Mut besessen, dem unbekannten, jungen Komponisten eine Ballettkomposition zu übertragen? Nach dem sensationellen Coup des »Feuervogels« folgte ein Jahr später »Pétrouchka« – ein Ballett, in dem Marionetten zum Leben erwachen. Leicht verdaulich ist die Handlung allerdings nicht, immerhin endet sie tödlich. Für eine Ballettproduktion mit spanischem Flair bat Diaghilew 1916 Maurice Ravel, sein Klavierstück »Alborada del gracioso« zu orchestrieren. Und auch dem jungen Francis Poulenc übertrug Diaghilew einen Kompositionsauftrag: Das von einem bunten Stilmix geprägte Ballett »Les Biches« wurde 1924 zu einem der großen Erfolge der »Ballets russes«. In seinem Doppelkonzert vermischt Poulenc Hochkultur mit Jazzanklängen, Rokoko mit fernöstlicher Exotik und präsentiert sich so wie schon in »Les Biches« als Meister des Übergangs. LUCAS und ARTHUR JUSSEN spielen das von Mozartischer Leichtigkeit geprägte Werk.
Konzertdauer: ca. 1 ¾ Stunden
Konzerteinführung/en
- Uhrzeit: 18:15 Uhr
- Dauer: ca. 40 Minuten
- Ort: Probensaal, Haus C
- Dozent*in: Irina Paladi
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